Wohnen oder nicht wohnen in Wiehl

Manfred Kriegeskorte

Seit Jahren wird mangelnder bezahlbarer Wohnraum angeprangert. Bundesweit ging die Zahl der Sozialwohnungen in den letzten 15 Jahren von 2,5 auf 1,2 Millionen zurück. Ende 2016 waren 860.000 Menschen wohnungslos. Vor allem aus den Großstädten hören wir, dass Wohnungen Mangelware sind, zu teuer sind und noch teurer werden.

Wie ist die Lage bei uns in Wiehl?

Immer wieder mal hört man "ich finde in Wiehl keine Wohnung" (gar kein passendes Angebot oder nicht bezahlbar). Betrug die Zahl der Sozialwohnungen im Jahr 2000 noch 926, so werden es in 2019 nur noch 526 sein. Ein Minus von 43 Prozent. 526 Wohnungen, denen sehr viel mehr Berechtigte auf einen Wohnberechtigungsschein (38 bis 45 % der Wiehler Haushalte) gegenüber stehen. Zwar wird in Wiehl gebaut, aber eben keine Sozialwohnungen.

Eine Chance bietet sich bald, wenn das "Pro-Markt-Gelände" am Park bebaut wird. Von den dort entstehenden vielleicht 100 Wohnungen könnten 30 bis 50 % Sozialwohnungen sein. Das reicht noch nicht aus, doch es ist endlich ein Anfang. Wir, die Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Wiehl unterstützen diesen Schritt unbedingt.

Wäre alles besser, wenn es im Grundgesetz ein Recht auf bezahlbaren Wohnraum gäbe? Daran lässt sich wohl zweifeln. In der Landesverfassung für NRW gibt es auch ein "Recht auf Arbeit" für jeden und das auch noch zu bedarfsdeckendem Lohn (Artikel 24). Na und, kümmert das die "Eliten" unseres Landes?