Welttag der Biologischen Vielfalt am 22. Mai: 45 Prozent der Arten in NRW sind bedroht

DIE LINKE NRW

Vor 30 Jahren verabschiedete die internationale Staatengemeinschaft in Nairobi die Konvention zum Erhalt der Biologischen Vielfalt (CBD). Die unterzeichnenden Staaten verpflichten , die lebenswichtigen Ökosysteme zu bewahren und das Aussterben bedrohter Arten zu verhindern, sowie deren Schutzstatus zu verbessern. Seitdem schreitet die Artenkrise trotz allem dramatisch voran: Laut Living Planet Report 2020 ist seit 1970 die Anzahl der wildlebenden Säugetiere, Vögel, Fische, Amphibien und Reptilien weltweit um 68 Prozent gesunken. Dazu erklärt die artenschutzpolitische Sprecherin der Partei DIE LINKE NRW, Edith Bartelmus-Scholich:

„Auch in NRW ist die Lage bedrohlich. Zwei Prozent der heimischen Arten sind schon ausgestorben. Ein Viertel der Arten sind akut gefährdet, darunter über 50 Prozent der Moose. Hinzu kommen z. B. Wildbienen, Schmetterlinge, Libellen, Insekten allgemein, Flusskrebse, Amphibien und Vögel. Gut dokumentiert durch die Krefelder Langzeitstudie (1985 bis 2017) ist der Rückgang der Biomasse der Insekten. Innerhalb von etwas mehr als dreißig Jahren ist selbst in Naturschutzgebieten die Biomasse der Insekten um 75 Prozent zurückgegangen. In unserem Bundesland sind 55 Prozent der Schmetterlinge, 52 Prozent der Wildbienen und Wespen, 48 Prozent der Heuschrecken und 45 Prozent der Libellen betroffen. Ursachen für das Insektensterben sind vor allem: Zerstörung und Fragmentierung von Lebensräumen, Lichtverschmutzung, die Eutrophierung der Landschaft durch Stickstoffeinträge sowie Änderungen der landwirtschaftlichen Nutzung. In diesem Zusammenhang spielen Monokulturen sowie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln eine wichtige Rolle. Das Insektensterben zieht den Verlust weiterer Arten, von Tieren wie Pflanzen, nach sich.

DIE LINKE NRW fordert deswegen einen raschen und energischen Kurswechsel von der zukünftigen Landesregierung. Artenschutz muss Querschnittaufgabe der Politik werden und die Biodiversitätsstrategie der EU von 2015 muss in NRW umgesetzt werden. Unabdingbar ist die Verbindung verinselter Schutzgebiete und das Verbot von Pestiziden und Herbiziden in einem großen Radius um Schutzgebiete.“